Am 13.06. und 14.06. hatte der Autor das seltene Glück, Herrn Prof. Friedich Glasl, den Schöpfer des Modells der Konflikteskalation, während einer spannenden Fortbildungsveranstaltung des SIM/Leipzig zu erleben. Auch MuWi-Vorstandsmitglied Annemarie Becker nahm an der Veranstaltung teil. Mit dem Hotel Kloster Nimbschen hatten die OrganisatorInnen einen hervorragenden Tagungsort ausgewählt.

Prof. Glasl erläuterte die Konfliktbehandlung und Konfliktanalyse auf der Basis seines Modells. Dabei beleuchtete er die spezifischen Besonderheiten der einzelnen Konfliktstufen, die anhand von Spielsequenzen eines Lehrfilms ausführlich diskutiert wurden. Am zweiten Tag trug Glasl verschiedene Strategie- und Rollenmodelle für MediatorInnen vor. Hilfreich war dabei die durchgängige Visualisierung seines Vortrags mittels Cartoons und Comics. Glasl ordnet verschiedene Faktoren und Rahmenbedingungen eines Konflikts in einem „Indikatoren-Kompass“ an. Außerdem wurden die für verschiedene Eskalationsstufen geeigneten Mediationsformen (von der Konfliktmoderation auf Stufe 1 bis hin zur „Power Mediation“ auf Stufe 9) diesen zugeordnet. Schließlich wurden zahlreiche Interventionsformen, die MediatorInnen anwenden können, ebenso den Eskalationsstufen zugewiesen und kurz erläutert. Fazit: Nicht alle Techniken eignen sich für jede der Eskalationsstufen. Dank Glasls 47jähriger praktischer Erfahrung bei der Analyse und Lösung von Konflikten auf vielfältigen Ebenen (die faszinierende Spannweite seiner Erfahrung reicht von der Vorstandsetage bis hin zu zwischenstaatlichen Konflikten) flossen in die theoretischen Ausführungen immer auch Fallbeispieler aus einem sagenhaften Erfahrungsschatz mit in den Vortrag ein. Das half den TeilnehmerInnen, dem umfangreichen Vortrag von Glasl zu folgen. Der zweite Tag klang aus, nachdem einige Sequenzen aus dem Film „Der Rosenkrieg“ gezeigt und anschließend ausführlich diskutiert worden.

Auch das Rahmenprogramm überzeugte: Katharina von Bora führte am Freitagabend kurz, aber informativ und mit Humor durch die Ruinen des ehemaligen Zisterzienserinnen-Klosters Marienthron. Beim anschließenden Grillbuffet bestand dann die Möglichkeit, unter MediatiorInnen ein erstes Zwischenfazit zu ziehen. Mein Fazit: Glasl beim SIM ist eine Reise wert!

Glasl in Nimbschen!

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